Mein Engagement

Ich sehe meine Hauptaufgabe als Philosophin darin, Wissen zu sammeln und aufzubereiten, neue Ideen zu entwickeln und meine Gedanken in die Welt zu tragen. Die praktische Umsetzung theoretischer Überlegungen fällt zwar nicht unbedingt in den  Zuständigkeitsbereich eines Philosophen, aber manche Denksysteme, so wie meins, haben einen so klar persönlichen und praktischen Bezug, dass man eigentlich gar nicht drumherum kommt, sie auch in Handeln umzusetzen. Es ist ein wichtiger Teil meines Selbstverständnisses, das zu leben, was ich denke. Das tue ich, nach bestem Wissen und Gewissen, in jedem Aspekt meines Alltags. Außerdem gibt es ein paar Bereiche, in denen ich mich gezielt gesellschaftlich engagiere. Im Moment sind das folgende Bereiche:

Klima- und Umweltschutz
Ich stamme aus einem sehr naturverbundenen Elternhaus, sodass das Thema Naturschutz in meinem Leben schon immer eine Rolle gespielt hat. Auch über den Klimawandel war ich mir schon länger bewusst. Die ganze Dramatik der Situation habe ich aber erst 2020 verstanden, als ich auf die neu gegründete Initiative HalleZero aufmerksam wurde, mich der Gruppe spontan anschloss und dann intensiver zum Klimawandel recherchierte. Angesichts des Umstandes, dass sich die Erde rasant erwärmt und wir nicht einmal ansatzweise im gebotenen Maß gegensteuern, habe ich mittlerweile große Zweifel, ob wir den klimawandelbedingten Kollaps der modernen Zivilisation noch aufhalten können, aber untätig zusehen möchte ich auch nicht. Daher habe ich meinen Hauptfokus mittlerweile auf den Klimaschutz gelegt und engagiere mich in der Halleschen Klimabewegung, v. a. bei HalleZero e. V. Dort bin ich seit 2022 Sprecherin des Teams Lokalpolitik und Hauptverantwortliche für das Projekt Klimaschutzrat Halle, das HalleZero gemeinsam mit der Stadt und weiteren Partnern vorantreibt. Zudem bin ich seit 2021 auch bei den Scientists For Future aktiv und wirke in der Fachgruppe Kommunaler Klimaschutz mit, wo ich mich derzeit v. a. mit kommunalen Klimaräten beschäftige.

Hochsensibilität
Ich bin hochsensibel, d. h. ich nehme mich und meine Umwelt überdurchschnittlich fein und intensiv wahr. Mir ist bewusst, dass es in der Psychologie verschiedene Erklärungsansätze für dieses Phänomen gibt. Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass Hochsensibilität eine neutrale, angeborene Persönlichkeitseigenschaft ist, die aber oft mit Typ-II-Traumatisierungen (Entwicklungstraumata, v. a. in der Kindheit) zusammenfällt, was die HS ungünstig verstärken und so Leidensdruck verursachen kann. Dazu kommt, dass die Bedingungen für Hochsensible in unserer Gesellschaft, die Sensibilität immer noch überwiegend negativ bewertet, im Allgemeinen sehr ungünstig sind. Nicht wenige Hochsensible leiden unter alltäglicher Reizüberflutung, Leistungs- und Anpassungsdruck und der sozialen Kälte in unserer Gesellschaft. Ich habe meine Hochsensibilität 2013 erkannt und mich dazu entschieden, mich für Hochsensible zu engagieren. Seither bin ich Kontaktperson des deutschlandweit aktiven Informations- und Forschungsverbundes Hochsensibilität (IFHS) e. V. für Halle (Saale) und in dieser Funktion regionale Ansprechpartnerin für Fragen rund um das Thema Hochsensibilität. Außerdem organisiere ich seit 2015 einen Gesprächskreis für Hochsensible, der sich einmal im Monat trifft.

Früher außerdem:

Begleitung von Gefangenen: Zwischen 2016 und 2019 habe ich Brieffreundschaften mit Gefangenen gepflegt und diese durch ihre Haft begleitet. 2017 habe ich auf diesem Weg meinen späteren Ehemann kennengelernt, der zum Zeitpunkt unserer Begegnung wegen Mordes verurteilt und nach   § 63 StGB im Maßregelvollzug untergebracht war. Ich habe ihn etwa zwei Jahre lang ersatztherapeutisch begleitet, bevor wir 2019 eine Partnerschaft eingegangen sind. Kurz nach unserer Eheschließung habe ich ihn versehentlich schwer retraumatisiert, ohne dies sofort zu erkennen und adäquat darauf reagieren zu können. Zwischen 2020 und 2021 habe ich mir im Schnellverfahren psychotraumatologisches Wissen angeeignet, um die Beziehung noch irgendwie retten und parallel dazu ihn beim Kampf um seine Entlassung unterstützen zu können, beides allerdings letztlich erfolglos. Anfang 2022 musste ich mich zum Schutz meiner Seele erst einmal komplett aus dieser Welt zurückziehen, aber da der Umgang mit meinem Ex-Mann mir einen enormen Wissenszuwachs in den Bereichen forensische Psychologie, Traumafolgestörungen und Traumatherapie gebracht hat, gehe ich nicht davon aus, dass mich dieser Themenbereich nie wieder beschäftigen wird.